Wir haben ein Projekt zur Ukraine Hilfe initiiert und nutzen hier die Möglichkeit dieses zu beschrieben.
Am Mittwoch vor einer Woche (02.03.2022) hat unser Büro in Polen (in Lublin, praktisch an der Grenze zur Ukraine) gemeldet, dass sich unbeschreibliche Szenen abspielen.
90 % der Flüchtlinge würden zwar von Bekannten und Verwandten abgeholt, aber 10 % stünden da wie bestellt und eben nicht abgeholt. Daraufhin haben wir beschlossen, dass wir da was machen müssen.
Am nächsten Tag hat sich unser Kollege aus Charkiw (40 km vor der russischen Grenze im Osten der Ukraine) gemeldet und berichtet, dass seine Stadt von Russen eingenommen sei und niemand mehr flüchten könne.
Einen Tag später hat er es irgendwie geschafft seine Frau und die zwei Kinder dort heraus zu bekommen. Sie sind zwischenzeitlich in Polen in Sicherheit. Wir haben sie zu uns nach Deutschland eingeladen aber das wären nochmal 1100 km und das wollten sie dann doch nicht.
Die ersten Meldungen diese Woche waren: „es gibt Sonderzüge, die sind für Flüchtlinge kostenlos und das wäre der beste Weg um Leute da raus zu bekommen“. Zwei Tage später ist die Mitteilung „Zug ist Katastrophe! . Alles total überfüllt und 15 Stunden stehend Zugfahren und anschließend am Bahnhof stehen ist nicht zumutbar. Bus ist besser.“
Problem hierbei: Busse für Polen brauchen eine spezielle Zulassung und diverse Genehmigungen und das hat leider nicht jeder.
Also Kleinbusse von Deutschland aus schicken? Laut Internet fürchterlich teuer, aber wenn man nachfragt und das Stichwort Ukraine erwähnt wird das deutlich besser und ist jetzt ziemlich realistisch. Der Plan im Moment ist am Freitag Abend (11.03.2022) Richtung Lublin mit mehreren Kleinbussen aufzubrechen und Leute zu holen. Wir wollen auf dem Hinweg Hilfsgüter mitnehmen, müssen aber erst noch feststellen was man da braucht.
Gleichzeitig haben wir versucht Quartiere zu finden und auf diversen Medien Aufrufe gemacht. Die Resonanz hier ist sehr gut und wir haben zwischenzeitlich ca. 50 Plätze für Flüchtlinge. Die Leute sind sehr bemüht das alles gut zu machen und zu helfen.
Parallel dazu möchten Leute spenden, wir haben mit Hilfe der evangelischen Kirche ein Spendenkonto gefunden das wir hier nutzen können (Vielen Dank Herr Dekan Schlicker). Wenn jemand was spenden möchte hier die Daten:
Konto des evang. Luth Dekanat Windsbach
IBAN : DE55 7655 0000 0760601526
Bitte folgenden Betreff angeben: Ukrainehilfe Petersaurach